Lebenswert

Ein Interview mit einem Patienten aus unserer Praxis, der seine Trichterbrust von uns operieren ließ

Das Leid, das Menschen mit einer Trichterbrust haben, ist unsichtbar. Die Trichterbrust selbst zumeist auch, da Patienten und Patientinnen* im Verlauf ihres Lebens eine Strategie entwickelt haben, diese zu verbergen. Dennoch gräbt eine Trichterbrust tiefe Wunden in die Seele des Menschen, der mit dieser Vertiefung leben muss.

F.W., 56 Jahre, hat im Alter von ca. acht Jahren Veränderungen an sich bemerkt und festgestellt, dass „irgendetwas an ihm nicht richtig ist“. Nach einem Besuch beim Arzt, der ihm zur damaligen Zeit weder eine treffende Diagnose erstellen noch helfen konnte, entwickelte er Schutzmechanismen gepaart mit Ausweichverhalten und Abgrenzung, um sich vor den Übergriffigkeiten der Mitmenschen z.B. während der Schulzeit, und besonders in der Pubertät, zu entziehen. F.W. blieb nichts anderes übrig, da er „am Ende des Tages mit seinem Thema allein blieb“.

Zur damaligen Zeit gab es auch die Vielfalt der heutigen Informationsmöglichkeiten nicht.

Sein, wie er es nennt, „Situationsmanagement“, für den Schulsport, den Besuch im Schwimmbad oder den Strandurlaub, bezeichnet er als „sehr ausgefeilt“, denn um keinen Preis wollte er sich immer wieder erneut dem Hohn und Spott wegen seiner körperlichen Andersartigkeit aussetzen: „Ich wollte ein Niemand sein, unauffällig sein“.

Für F.W. war die Trichterbrust „mehr ein Seelenleid als ein körperliches Leid“, da er keinerlei körperliche Beeinträchtigungen hatte. Als Kind und Jugendlicher ist man angreifbar, wird als Sonderling abgestempelt. Ein Teufelskreis beginnt, oder wie man heute sagen würde: die Mobbingfalle schnappt zu, der sich F.W. sehr gerne entzogen hätte.

Als junger Mann mit Anfang 20 hat F.W. endlich einen Zugang zu sich selbst gefunden und sich aus diesem Thema herausgearbeitet. In unserem Interview erzählt er mir von einem „guten Umgang mit sich selbst“.

„Ein lang gehegter Wunsch“ wurde für F.W. wahr, als das Thema Plastische Chirurgie immer mehr in den Fokus des Alltäglichen zu rücken begann und er in unserer Praxis Sentruper Höhe das Angebot zur „Korrektur einer Trichterbrust“ entdeckt und ausgewählt hat.

Den Erstkontakt zu unserer Praxis Sentruper Höhe beschreibt F.W. so:

„Ich fühlte mich gleich gut aufgenommen, meine Fragen wurden sehr gut beantwortet. Die Menschen, auf die ich in Münster in der Praxis Sentruper Höhe getroffen bin, waren mir gleich sympathisch. Nach dem vertrauensvollen Erstgespräch mit Dr. Behrendt lag der Ball, eine Entscheidung zu treffen, allein bei mir und ich konnte mir so viel Zeit nehmen, wie ich wollte. Ich bin mit einem sehr guten, hoffnungsgeladenen Gefühl nach Hause gefahren.“… 

„Letztlich hatte ich nach dem Beratungsgespräch und ein paar Tagen gründlicher Überlegung aber keinerlei Zweifel daran den Eingriff vornehmen zu lassen und mich hierzu vertrauensvoll in die Hände von Dr. Behrendt und seinem Team zu begeben.

Nach meiner Entscheidung für den Eingriff, folgte die Planung und terminliche Abstimmung des weiteren Ablaufs. Auch hierbei fühlte ich mich vom ersten Moment an gut aufgehoben und durch Herrn Schmidt hervorragend betreut. Das Team rund um Dr. Behrendt war und ist bis heute für mich jederzeit und vollkommen unkompliziert zu erreichen und beantwortet geduldig meine Fragen oder geht auf meine Wünsche ein. Der folgende eintägige Aufenthalt in der Klinik war sehr persönlich und angenehm. Die Betreuung durch das Personal, den Anästhesisten und Dr. Behrendt vor und nach der OP ließen für mich keine Wünsche offen und ich fühlte mich als Patient in jeder Minute sehr gut aufgehoben.

Direkt nach dem Eingriff ging es mir den Umständen entsprechend sehr gut. Allerdings war ich regelrecht aufgeregt, wie sich das Ergebnis der OP darstellen würde. Am ersten Tag nach der OP war es dann endlich soweit und das Warten hatte ein Ende- oder vielleicht sollte ich besser schreiben: nach 50 Jahren war es endlich soweit und das Warten hatte ein Ende!

Mein mit Spannung erwarteter erster Blick in den Spiegel war dann aber ganz im Gegensatz zu meiner Vorstellung nicht geprägt von Freude oder überschwänglichen Glücksgefühlen. Nein, vielmehr war es ein ganz und gar intimer, unglaublich persönlicher Moment des mich Neu-Kennenlernens. „Darf ich vorstellen, das ist dein neuer Oberkörper“. Ein fast schon zurückhaltender aber unglaublich intensiver und sehr schöner Moment mit dem noch fremden Anblick meines Körpers. Ich spürte gleich, dass das der Anfang einer nicht nur körperlichen Veränderung ist.

Das Ergebnis der OP hat mich von Anfang an begeistert. Zu meinem Erstaunen hatte ich in den Wochen nach der OP aber wenig bis fast gar keine Schmerzen. Während dieser Zeit wurde ich von Herrn Dr. Behrendt und seinem Team perfekt betreut und das nicht nur medizinisch- auch als Mensch fühlte ich mich gut aufgehoben. Bis heute habe ich meine Entscheidung für den Eingriff und damit auch für die Praxis Sentruper Höhe in keiner Sekunde bereut. Mit jedem neuen Tag geht der Heilungsprozess voran und meine neue Brust und ich sind mittlerweile schon sehr vertraut. Für mich ist es sehr viel mehr als nur eine optische Korrektur, die vorgenommen wurde. Es ist ein neues, ein bereicherndes Lebensgefühl, dass sich ganz langsam in mir entfaltet.

Ich möchte diese Stelle nicht nur dazu nutzen anderen Menschen Mut zu machen diesen Schritt für sich zu gehen, in dem ich von meinen positiven Erfahrungen berichte. Gerne möchte ich diese Gelegenheit nutzen, insbesondere Herrn Dr. Behrendt und seinem Team für die hoch professionelle Arbeit aber auch für die Betreuung als Mensch und nicht nur als Patient zu danken. Und ich möchte allen Beteiligten für dieses neue Lebensgefühl danken, mit dem ich in meine Zukunft blicke.“

F.W. freut sich auf das nahende Frühjahr, wenn er sich draußen in seinem Garten einfach mal auf die Gartenliege legen kann, genauso wie auf seine erste Bade- und T-Shirt Saison. Hierzu möchte er sich bewusst Zeit einplanen, weil er das Jahrzehnte nicht gemacht hat. Auf der „Glücksskala“ von 1 bis 10 vergibt F.W. ganz eindeutig eine 10!

* tritt bei Jungen dreimal häufiger auf als bei Mädchen

Text Kalinka Ramert-Schagemann 2022